Wir berichten uber eine auffallend haufige Zuweisung von ehemaligen Fruhgeborenen mit schwersten RSV-Pneumonien und begleitendem ARDS in unsere Klinik im Winterhalbjahr 1994/95 und den klinischen Verlauf unter Anwendung alternativer Therapieformen. Zuvor waren ubliche Therapieverfahren (Ribavirininhalation, Bronchodilatatoren, Surfactant-Instillation u. a.) ohne Erfolg eingesetzt worden. Alle 10 Kinder (Alter 1–43 Monate) waren uber 6,6 (1–17) Tage mit 100 % O2 und einem Atemwegsmitteldruck von 16,4 (10–24) cm H2O beatmet worden. Hierunter lagen die Blutgase im Mittel bei 49 (paO2) bzw. 41 (pCO2) mm Hg, der OI war 33,4. Durch NO-Inhalation in Kombination mit IPPV oder HFOV stabilisierte sich die pulmonale Situation bei 4 Kindern, 6 Patienten musten wegen fortbestehender Hypoxamie einer ECMO-Therapie zugefuhrt werden. Zwei Kinder starben trotz mehrwochiger ECMO (Vorbeatmungszeit vor ECMO: > 2 Wochen). Die uberlebenden 8 Kinder wurden nach einem mittleren Klinikaufenthalt von 3 Monaten nach Hause entlassen. Auch bei schwersten RSV-Infektionen mit Ausbildung eines ARDS konnen alternative Therapieformen wie NO, HFOV und ECMO erfolgreich eingesetzt werden. Deren Einsatz sollte im Bedarfsfall rechtzeitig erwogen werden, wobei das Vorbestehen einer BPD keine Kontraindikation – auch nicht des extrakorporalen Lungenersatzes – darstellt.